Archery und Aikido

Weil es gaaaanz toll ist, mache ich so etwas wie Sport.
Alle Menschen sagen einem, mach Sport.
Das eine ist Aikido, weil ich auf der Suche nach Zen Dojos auf Dojos gestossen waren, die zwar Zen Dojo und aehnlich hiessen, eigentlich aber Aikido Dojos waren. Ich entdeckte einen METU- students club, die regelmaessig trainieren. Per mail kam ich mit Gizem, einer Mitverwalterin in Kontakt, die sich staendig vom Instructor flachlegen laesst und mir oberfreundlichst half, meinen Weg ins Training zu finden.
Aikido ist toll, weil man sich eigentlich kaum bewegen muss, zwischendurch mal echten koerperlichen Schmerz kosten darf und dann am Ende Muskelkater hat.

Das ganze wird dann "Unity with the ground" genannt.


Das andere ist Archery, also Bogenschiessen, denn es verspricht 6 ECTSs, mit denen ich ueberhaupt nichts anfangen kann, aber meine Oma hat immer gesagt: "Irgendwann ist alles mal zu was zu gebrauchen". Die Kriegsgeneration. Naja vielleicht hab ich mir das auch nur ausgedacht, um die Messi- Anteile meiner Seele zu verteidigen.
Fragt sich jetzt, was ich dringender brauche: Die Faehigkeit mit einem Sportbogen, den ich zufaellig mit mir herumtrage einen Baeren, Hasen oder Attentaeter zu erlegen bzw ersteinmal geschickt zu immobilisieren oder die sechs Credits. Macht auf jeden Fall einen Heidenspass. Michael, Klas und ich, "die drei Deutschen" fandens von Anfang an super, wir uebten den Stand und den rechten Arm und die rechte Hand und den Kopf und den linken Arm und die linke Hand und die Schultern und die Nase, Lippe, Augen und die Hüfte. All das koennen wir jetzt so halten, wie es ein echter Bogenschuetze bei Olympia kurz vom 90-Meter-Schuss ins Schwarze auch kann. Es ist uns dabei durchaus geglueckt, westliche mit oestlichen Methoden und Traditionen zu verknuepfen.

Zum Bogenschiessen braucht man bekannterweise Oberarme und Schultern wie ein Elefantenbaby. Da fehlte ja nicht mehr viel, aber trotzdem moechte ich von unseren ziemlich erfolgreichen Trainingsmethoden berichten. In der Tat hatte ich ueberlegt diesen Artikel "Modernes Archerytraining mit Wellnesseffekt" zu nennen, aber wir sind dann doch noch zu unerprobt, um hier behaupten zu koennen ein solches auch nur zu kennen.

Was ist das Ziel des Trainings:

1) Konzentration

2) Die richtige Haltung

3) Die  vier Referenzpunkte in der richtigen Haltung

4) Kraft und

5) Ausdauer

Das ist nicht zuviel verlangt, denn etliche Staetten in der Tuerkei bieten die rechte Voraussetzung, aber dazu spaeter.

Zuerst ist wichtig, dass man sich seiner Ziele bewusst wird und diese sich offen selber klar macht. Keinen falschen Stolz , aber setzen Sie ihre Ziele auch nicht zu niedrig an.

Zu den Voraussetzungen:

Wir haben einen idealen Trainingsort gefunden, weil die Trainingseinheiten guenstig und die Musik ganz angenehm ist. Man kann aber in der Tuerkei auch an vielen anderen Orten, als in einem Trainingsheim, trainieren, zum Beispiel im Zug oder auch zu Hause.

Tuerkische "Bars" sind auf jeden Fall oft deswegen ganz gut, weil sie die schwereren 0,7 l Glaeser haben. Um zu Erfolg zu gelangen sollte man sich den ganzen Tag schon so fuehlen wie an jedem anderen Tag. Vielleicht auch ein bisschen schlechter.

1) Zur Konzentration

Die Konzentration laesst man sehr gut ueben. Es wird im Verlaufe des Trainings zwar immer schwieriger, aber wenn man sich vorher darauf eingestellt hat, scheint einem das kein Grund zum Trainingsabruch zu werden. Es macht ja auch Spass.

Um die Konzentration zu ueben ist es also wichtig langsam zu trinken. Gerade am Anfang, wenn das Glas noch voll ist und man mehr zu heben hat, sollte man darauf achten, nicht zu grosse Schlucke zu nehmen und das Glas nach auch wirklich nach jedem wieder abzusetzen.

2) Die richtige Haltung

Neben fuer die Schultern sehr guten Ellenbogenabstuetzern, die die Schultern entlasten, sollte man regelmaessig kleine Spaziergaenge einlegen. Die Toilette bietet sich foermlich dazu an. Die Schultern dabei zu verkrampfen gilt es dringend zu vermeiden! Es hilft auch zwischendurch die Beinposition zu wechseln. War vorher das rechte Bein oben, schlaegt man nun das linke ueber das rechte.

3) Die vier Referenzpunkte

Hat man die Haltung erst einmal verinnerlicht und einige Stunden geuebt, wird es Zeit sich auf das Zielen vorzubereiten. Wie beim echten Bogenschiessen ist es wichtig immer in genau der gleichen Haltung zu schiessen bzw zu zielen.

Da wir keine Sehne ueber die Glaeser spannen konnten, mussten wir uns mit den Glaesern plus Inhalt begnuegen. In der Mitte vom Rand der kreisrunden Glasoeffnung setzen wir die Lippe an. Die Nasenspitze beruehrt sanft das Bier. Die anderen zwei Referenzpunkte lernt man besser beim Training mit dem echten Bogen. Nun kommt das wichtigste,

4) Die Kraft

Gerade wenn das Glas noch voll ist, ist es wichtig, konzentriert (siehe oben)  moeglichst lange die Referenzpunkte zu halten. Der Ellenbogen kann dabei sowohl ueber den Schultern als auf Brustwarzenniveau gehalten werden (siehe Bildmaterial).

5) Ausdauer

durch wiederholte Anwendung steigert sich natuerlich die Ausdauer. Die Erfolge in diesem Gebiet stellen sich meistens fast unbemerkt vom Trainierenden ein.

Generelles zum Training

* Trainieren sie am besten in einer Gruppe. Unterhalten Sie sich.

* Benutzen sie ruhig auch einmal andere Gegenstaende als Bierglaeser. Zigaretten bieten sich anfangs an, allerdings lassen sich damit die Referenzpunkte weniger gut einueben. Auch ist das Gewicht nur fuer Anfaenger wirksam. Kleinere Glasgroessen bieten eine gute Kontrollmoeglichkeit.

* Trainieren sie ruhig auch regelmaessig alleine zu Hause. Wie erwaehnt ist das problemlos moeglich. Es hat sich herausgestellt dass gerade vor einer gemeinsamen Trainingseinheit sich eine leichte Trainingseinheit in heimischer Atmosphaere auszahlt. Wunderbar koennen Sie dabei  fernsehen oder andere Hausaufgaben erledigen. Aber achten Sie auf ihre Konzentration.

 Fazit

Im Bereich der Konzentration scheinen wir mit wachsender Erfahrung eher unkonzentrierter zu werden, aber der Zuwachs an Kraft, Haltungssicherheit und Ausdauer machen dieses Defizit wieder wett. Die Zielsicherheit im Training hat sich um einiges erhoeht, die Bewegungen laufen nun fluessig und die zwei der vier Referenzpunkte sitzen schon nach wenigen Tagen. Viele Übende stellen schon bald den Wunsch fest, taeglich zu trainieren. Eine Gelassen- und Entspanntheit traegt sich oft bis in den naechsten Tag hinein.

 Ich habe im folgenden eine Reihe von Bildern mit guten und schlechten Beispielen bereitgestellt. Die Bildunterschriften geben noch einige wertvolle und praktische Hinweise.

Die Illustrationen sind der Webseite entnommen, unter "Beginning Archery" findet man dort noch einige mehr und zusaetzlich wertvolle Erklaerungen.

Auch Marcin zeigt auf seiner Webseite ein paar Eindrücke vom Training.